Haute Couture für einen Strandkorb.

Sie nagten an ihm – und er schlug sich tapfer! Aber nach 3 Lunajahren war es soweit. Grüne Algen faßten in der humiden Luft Fuß und bevölkerten die paspelierten Säume, die Dauerfeuchte zermürbte den Stoff, die ehemals blanken Metallteile rosteten. Regen und Salz setzten dem Holz zu, die Seiten der Sitzbank waren aufgequollen, und die Fußbänke mit Rissen durchzogen. Unser Strandkorb sah erbärmlich aus! Da haben wir ihn erst einmal völlig ausgezogen und ordentlich gesäubert.

Dann kam die Wende: Der Tischler schnitt neue Holzteile (witterungsfest) zu, wir lasierten sie mehrfach mit Holzöl, und der Strandkorb begann in warmen Teakton zu schimmern.

Die alten Stoffteile wurden in die Waschmaschine gesteckt. Ihre neue Aufgabe war es, nach dem Trocknen als Schnittmuster zu dienen. Mittels Suchmaschine wurde nach Markiesenstoff gegoogelt, die notwenigen Meter errechnet, bestellt und wenige Tage später auf der größten freien Wohnfläche ausgerollt. Nun noch die Schitteile fadengerade auflegen und zuschneiden. Nähseide in weiß und Gelb fand sich genügend im Nähkörbchen.

Und schon ratterte die Nähmaschine los, verendelte Schnittkanten und nähte Teile aneinander, die natürlich auch gelegentlich mal wieder aufgetrennt werden mußten. Der Reisverschlussfuß erleichterte das Anbringen der selbstgenähten Paspel, die das Rückenkissen und die Seitenbespannung schmückt.

Das Besondere an der Haute Couture für diesen Strandkorb: Rückenkissen und Fußkissen können mittels Bindetechnik & Klett aus dem Korb genommen werden. Ebenso die Bespannung am Innenkorb und die Seitenteile, so dass der Strandkorb im Winter luftig steht und die Stoffe im Trockenen auf das nächste Frühjahr warten können.

Wie schade für die grünen Algen, die sich jetzt eine neue Bleibe suchen müssen.
Der Strandkorb unserer Ferienwohnung Dünenstrand bleibt künftig jedenfalls verschont.